Textauszug/Lesetest für ein geplantes Buch über meine Dualseelengeschichte zum Thema „Seelenverbindung in der Liebe“. Genauer über die vielen spirituellen Prozesse und inneren Stimmen in einer Seelengefährtenliebe.
Nimm Dir Kaffee oder Tee, mach es Dir bequem und tauche für 5 Minuten in ein mögliches Kapitel hinein.
Libidöse Schnappsverkostung
Februar 2018
… Tja, und dann gibt es jene vollkommen unerwarteten Momente, wo dein Handy nach Monaten plötzlich piept, jemand dir verrät, dass er deine Nummer immer vor seiner Freundin verwahrt hat, deren Beziehung er nun beendet hätte und du denkst: „Oh fuck, das wär ja mal ne Wendung“.
Du weißt noch nicht ob freuen oder flüchten, weil plötzlich all deine in den vergangenen Monaten frei geschaufelten Werte in einer Weise auf den Prüfstand kämen, die du nicht für möglich gehalten hättest.
Aber dein Hauptgewinn Plan A würde sich darüber freuen und allein deswegen weißt du, welche Entscheidung du zu treffen hast. Denkst du zumindest. Deiner Herzstimme verbietest du Gehör.
Herz vs. Verstand
Sie ist längst gestorben, fürchtest du. Denn deine Seele hat gegen den Verstand verloren. Schließlich soll und muss dein Leben endlich weiter gehen. Opferrolle nannte das neulich wer. Schön, wenn andere immer schlauer sind als wir selbst.
Aber es war nicht zu leugnen. Nun hatte ich auch das Fünfte und letzte wichtige Datum eines Jahres als abgestellte Flasche in einem geschlossenen Schrank verbracht. Offensichtlich war ich zu hochprozentig, um normal verdaut zu werden.
„Wer den Essig erkennt, hat die Süße verpennt!“ tönt beleidigt die stolze Zicke.
„1975 – frühe Lese, spät verkostet, spritzig im Abgang. Manche Jahrgänge schmecken leider nicht jedem, aber keineswegs schlechter“ Lady M. schmatzt erwartungsfroh aus dem Schritt.
„Müssen sie auch nicht. Während sie vor sich hingammeln, steigt ihre Reife und für den Kenner werden sie kostbar …“ zickt es Näschen rümpfend.
„NEEEEEIIIIIN, tu das nicht. Ihr seid füreinander bestimmt!!!“ ruft SIE, wieder einmal mit meinem Magen verbündet. Ach Scheiße, 9.22 Uhr.
Stimmenorchester einer Dualseelengeschichte
Lasst mich in Ruhe. Das ist die Resonanz, nicht die Realität. Ich hab sie lediglich mit meiner Seele verwechselt.
„Aber was ist mit der Liebe? Es ist doch nur dein Verstand, der wieder alles zerstört“.
Ihre Penetranz geht mir so auf den Zeiger. Bekäme man sie mit Tabletten zur Impulskontrolle auch unterdrückt? Dann sollte ich die Pillen besser doch in Erwägung ziehen!
„Gestern ging das Lied ‚You are the reason‘ genau in jenem Moment los, als du ihm euren gemeinsamen Ort vorgeschlagen hast und dann war es prompt 15.44“.
Immer kommt sie mir auf diese Tour. Jedes verdammte einzelne Mal.
Prompt der Gegenangriff:
„Aha, Frau Sülzberger. Warum hat er es dann bis heute nicht gelesen?! Du bist ihm scheiß egal, so sieht’s aus. Zumindest auf jener Ebene, wo kitzeln und jucken zu einer Medaille gehören. Sieh‘ dir die Realität endlich an“.
„Also das Wort ‚endlich‘ ist nun aber auch gemein. Das tue ich doch ständig!“
Wie war das in der Hypnose: Gedanken kommen und gehen wie die Wolken am Himmel … .
Daran sollte ich mich jedes Mal festhalten, wenn der Schmarrn wieder losgeht. Funktioniert bei Entsuchtung doch auch. Wieso nur nie bei ihm?
Schon fängt es lächelnd zu klopfen an, mein Herz: „Weil Ihr Zwei die gleiche Seele teilt. Dein Kopf gehört in seinen Arm und sonst nirgends hin“, wenn es singen könnte, hätte es jetzt Sheeran übertroffen.
„Sabrina antwortete um 9.33 und zwar in Bezug auf Plan B. Was sagst du jetzt, sind dann beide für dich bestimmt oder was?“
Wenn man meinem Verstand etwas nachsagen kann, dann sein verdammt unsympathisches Arschloch. So gar keinen Sinn für Romantik und trockener als es ein liebendes Herz auszuhalten vermag.
„Siehst du, Schätzchen, jetzt haben wir es schon wieder. Das sollte dir Antwort genug sein. Du magst Romantik und jetzt ist es 9.44. Euer Weg ist und bleibt der Richtige. Die 44 ist neben der 17, 22 und 11 eine Eurer Hauptzahlen, und die 9.44 sogar ganz speziell seine.“
Die Frage aller Fragen
„Nein! Hör auf mit dieser Scheiße. Mal ganz ehrlich. Kommt es am Ende denn nicht auch und leider logischerweise auf die wichtigste aller Fragen an?“
„Welche meinst du?“
„Du weißt genau welche!“
Da war er wieder, mein Magen. Wie kann ich ihm nur dieses lästig schmerzhafte Zusammenkrümmen abgewöhnen, mit dem er zielsicher bis auf die Tränendrüsen hinauf drückt und mich wieder für mehrere Stunden bewegungslos einfriert. Wenn überhaupt zu etwas in der Lage, dann zu krampfhaftem Zucken meiner Kehle, die vor Schmerz fast Kotzen könnte und von außen als Embryostellung lediglich therapeutische Fragestellungen aufwürfe?
Ja, natürlich kenne ich die Frage.
ER hatte sie immer wieder gestellt und damit alles beantwortet:
„Gehören da nicht Zwei dazu?“
Träume sind halt schöne Schäume
Nur in Hollywood würde er plötzlich seine Liebe erkennen und mich beinahe zu spät aber stolzer denn je im Verzögerungssturm erobern, mich auf allen Medien als die seine markieren, mit seinem schwarzen schnurrbrüllendem Ross vorfahren, während er längst Adriano Celentano’s Nachtorchester unter meinem Schlafzimmerfenster organisiert hätte und …
Verdammt! Wieso ausgerechnet jetzt?!
‚Ghost – Nachricht von Sam‘. Im Radio.
Das war’s. Die Tränen sammeln sich zum Abgang. Wieso denn gerade dieses Lied?
„Hast du schon einmal gezählt, wie viele ‚diese‘ Ihr bereits habt? Das ist weder Bestimmung noch Wunder, sondern eine mathematische Gleichung. Sieh das Lied doch mal als das was es auch ist. Abschied. Diese Anwältin reizt ihn viel mehr als du. Bestimmt hat sie neben ihrem scheiß Titel auch noch so ne zarte Statur wie seine geliebte Cranberries-Sängerin und wie es aussieht eh alle Exen und du bist raus. Abgesehen davon dass du nie drin warst. Nimm‘ das mit dem Kaffee an und hab auch deinen Spaß.“
Da lag ich nun. Noch immer nicht in der Lage zu antworten, weil mein Magen und sie mich fest im Griff des Embryos hatten. Ich hasste meinen Verstand, wollte sein Recht einfach nicht wahrhaben und wusste ja trotzdem, was rein logisch und real nicht zu leugnen war. Deshalb tat es ja so weh.
Sollte ich es also doch wenigstens schreiben? Diese Geschichte hatte schon so viele unglaubliche Wendungen. Wenn ich es nicht bald tat, hätte ich noch mehr Details vergessen und könnte der Welt nicht erzählen, was scheinbar doch ganz dringend erzählt werden musste … Zumal dann vielleicht endlich auch jene Nasen, die da meinten, ich würde mich immer wieder vollkommen sinnlos öffentlich zum Affen machen, eine neue Perspektive erkennen könnten. Jene meiner Seelenaufgabe nämlich …
10.22 … tja, so sei es also …
Es wäre für die Spirituellen und Atheistinnen gleichermaßen interessant, weil bis zum Ende niemand wüsste … nicht einmal ich selbst …
Wenn Zufälle zu fallen
März 2018
Unglaublich!! Die Realität meines Lebens blieb die Schlampe der Resonanz. Im Radio startete ‚Reality‘ von La Boum.
Aber nun musste ich ihm erst einmal noch sein Geburtstagsgeschenk zukommen lassen.
Irgendwie. Wieder vor die Garage legen? Es war ja nun mal aus tiefstem Herzen für ihn gekauft und trug eine Symbolik.
Aber mit welcher Angst würde ich dieses Mal hinfahren?
Angst vor einer von fremden Autos besuchten Garage. Angst vor einem dort herumlaufendem, mich vielleicht entsetzt anblickendem Familienmitglied, die ja alle nebenan wohnten. Angst ihm zu begegnen und tiefe Trauer weil nicht …
Normale Menschen würden sich voller Stolz selbst als Überraschung vor die Tür stellen und keinen Zweifel daran hegen, ausgerechnet bei ihrem Seelenpartner unerwünscht zu sein.
Zwar wollte er mit mir nach München zum Geiger fahren. Aber irgendwann halt, nur nicht zu schnell. Seinen Geburtstag verband er nicht mit mir, nutzte es nicht einmal aus, der Sack. Überhaupt reichte es ihm, mit mir einen gemeinsamen Planeten zu teilen, was intergalaktisch betrachtet ja bereits ein enorm enges Zugeständnis war.
Wieder nicht. Das war ein verdammt schlechtes Zeichen. Seinen Geburtstag ein Jahr zuvor hatte ich nur erfühlt. Damals hatten wir nach 20 Jahren Wiederbegegnung mehrere Monate rein schriftlichen Kontakt. Aber seinen Ehrentag hatte ich innerlich gefühlt und schon da schwer gelitten, nicht bei ihm sein zu können.
Prima. ‚Love is in the air‘, das Radio war immer anderer Meinung.
Aber für ihn war ich offensichtlich nicht einmal erotisch anziehend. Sie mögen ja alle jammern, die Damen, über das Schwein sein des Mannes.
Echte Arschlöcher und tiefere Abgründe mal ausgeklammert, hätte ich es prickelnder gefunden, mit Haut und Haaren gefressen wollen als höflich abgewiesen zu werden.
Dann hätten wenigstens meine Hormone Chance auf Hoffnung durch schamloses Ausnutzen biochemischer Prozesse gehabt.
Diese paar wenigen Male zwischen uns … hach … schmacht … ich WILL DIE WIEDER HAAAABEN! Hallo lieber Secret-Planet, HABEN drückt das Bekommene schon erhalten aus!
Manchmal frage ich mich, ob mein Schicksal vielleicht bloß nen geringen IQ hat.
12.22 Textkorrektur, ‚Perfect‘ startet …
„Er nutzt dich nur aus“ schlaubergerte neulich ein anderes Posting.
Etwas mehr Schwein bitte
Nein! Genau das tat er eben leider nicht. Sonst hätte ich ja wenigstens öfter etwas von ihm. Heute war es genau eine Woche her, seit er zum Frühstücken hier war. Das Schlimme daran, dass es einmal mehr die erste Woche von viel zu vielen folgenden sein würde. Selbst hier hatte aber fatalerweise nichts statt gefunden. Außer unserer üblichen Harmonie und der rasant wie von Zauberhand vorspulend laufenden Zeit.
Drei Stunden später waren sein Hund und er gefahren und ich hatte das Gefühl, als gezeichnetes Standbild einer Speedy Consales-Folge übrig geblieben zu sein. Hilfloser passiver Hintergrund eines nicht zu steuernden Rennens, gezeichnet einzig und allein für unsere Geschichte, angehalten bis es weiter ging.
War es angesichts meiner sexuellen Anziehung bei ihm also bereits so schlimm um meinen Verfallensprozess gestellt? Vielleicht sollte ich Silikon doch noch in Betracht ziehen. Es war ja nun nicht nur für meinen eigenen Geschmack zu wenig, sondern könnte von manch weiterem Makel zumindest im oberflächlichem Vorfeld ablenken.
Andere Mütter und ihre langweiligen Söhne
Zumal jetzt wo ich also wieder raus in die blanke Balzarena musste.
Scheiße. Dort wollte ich am wenigsten hin. Er war doch mein Zuhause. 10.44. Fuck! Fuck fuc-king shit. Alle Stationen meines Lebens hatten sich nun als Fahrplan hin zu ihm, zu uns und unserer gemeinsamen Aufgabe für diese Welt, zu einem umfassenden Netz erhoben. Wieso nur sah er das nicht?
‚Maria Magdalena – die unglaubliche Geschichte einer Frau und ihrer Bestimmung – jetzt im Kino‘ trailert das Radio.
Es war … es ist … Scheiße, WEIL sie IST, diese blöde Kuh namens Liebe …
Soll ich diesen Wahnsinn einer Dualseelengeschichte nun jedem Menschen wünschen oder nicht? Ich würde ihn in Himmel und Hölle gleichzeitig schicken.
„Wir sind alle dafür vorgesehen. Nur nicht jeder traut seinen Augen und noch weniger ihrem Herzen“, tönt diese Stimme aus dem Kopf-Off.
12.33 Korrekturende 1
13.11 Korrekturende 2
19.33 beim 1. Lesen dieser alten Textspeicherung nach 2 Monaten … (nur wichtig für „Betroffene“ 🙂 ).
‚Dingdong‘, lautes Hundegebell. Aha, der Papa ist da um unsere Kinder zu holen. Schön, dann kann ich endlich Wasser kaufen fahren. Danach wartet die Einweisung ins Fitnessstudio.
Kurzer Smalltalk, da geht sie los, meine Lieblingsmelodie aus dem Handy. Da schau her, der Herr hat geantwortet, etwa 24h später. Besser nicht abhören. Also nicht gleich. Tut eh wieder weh und eine Einladung zu seinem Geburtstag wirds eh nicht.
Tobias legt mir meine Fimo-Spiralen als Herz auf den Tisch. Das hat er schon lang nimmer gemacht. Aber gut, ich war ja auch 6 Wochen weg in der Klinik. Seit zwei Wochen wieder hier, damit seit also mindestens zwei Monaten nicht.
„Ach Tobi, was willst du denn damit sagen?“ frage ich ihn gespielt genervt.
„Die sollen zusammen sein!“
Prima. Er bringt es immer im falschen Moment auf den Punkt. Immer wenn gerade endlich der Verstand die Hand übernimmt. Woher weiß er genau immer um genau diesen Moment. Er bringt es ja sogar bei seinem Vater fertig, ohne mich zu sehen, in dem er dann solche Dinge schreibt oder als Basteleinheit mit nach Hause bringt.
Text (c) Tanja Falge (jetzt Schillmaier)
Eines Tages schreibe ich unsere gesamte Geschichte auf. Nicht zuletzt auch der Grund, weshalb ich alle alten Artikel auf diese meine neue Autorenseite kopiert habe.
Textquelle & Copyright: Tanja. Trotzdem. Teilen unter Quellenerhalt gern.
Bildquellen: Pixabay
Dieser Artikel wurde schon am 16. März 2018 auf einer meiner alten Seiten veröffentlicht.
Tanja Schillmaier ist Autorin und systemische Coachin mit einer Leidenschaft für hilfreiche psychologische Methoden, die sie in ihren Büchern mit tiefen persönlichen Einsichten kombiniert. Sie unterstützt ihre Leser darin, Herausforderungen des Alltags zu meistern, indem sie komplexe Themen auf verständliche Weise vermittelt und Werkzeuge zur Selbstreflexion bietet. Mit ihrer eigenen wachsenden Powerquickie-Buchreihe und weiteren Ratgebern, wie dem Buch ‚Zuckerteufel – Glücklich leben trotz ADHS‘, schafft sie inspirierende Ressourcen für Menschen, die Probleme zu bewältigen haben und nach mehr Leichtigkeit und Balance suchen.