Es spielt keine Rolle, aus welchem Grund wir Groll loslassen möchten. Ob es Nachbarn, Kollegen, Verwandte oder der eigene Partner sind, die uns herausfordern und manchmal so richtig auf die Nerven gehen. Wir alle kennen diese Situationen und Menschen, die uns nicht gutgetan haben – und manchmal sind diese Begegnungen sogar mit Schmerz verbunden, der nachwirkt.
Solche Emotionen wie Wut, Traurigkeit oder Verzweiflung haben ihren eigenen Sinn. Sie sind ein wertvoller Teil unserer inneren Ampel und helfen uns, Erlebtes zu verarbeiten. Ideal ist es, wenn wir nach einer gewissen Zeit Erleichterung spüren und loslassen können. Doch was, wenn dieser Prozess nicht funktioniert und negative Gefühle wie Groll oder Wut dauerhaft haften bleiben?
Auch bei „normalen“ zwischenmenschlichen Konflikten kann es vorkommen, dass Menschen nicht in der Lage sind, solche Gefühle loszulassen – manchmal sogar über Jahre hinweg. Dies führt häufig dazu, dass das Umfeld zunehmend Abstand nimmt, da die anhaltende Negativität schwer zu ertragen ist. Vielleicht kennst du solche Personen oder erkennst dich sogar selbst in diesem Verhalten wieder?
Besser Groll loslassen und inneren Frieden finden
Oft ist uns selbst gar nicht bewusst, wie stark solche Gefühle uns beeinflussen. Viele unserer kulturellen Gewohnheiten und subtilen Verarbeitungsrituale sind im Laufe der Zeit verloren gegangen, und durch den Mangel an regelmäßigen, echten Begegnungen stauen sich Emotionen oft innerlich an. Es ist fast zum „Standard“ geworden, mit anderen in Kontakt zu treten, um negative Erfahrungen endlich „loszuwerden“.
Doch diese Gewohnheit birgt Risiken. Ein Sprichwort drückt es treffend aus: „Sich zu ärgern gleicht dem Trinken von Gift und darauf zu hoffen, dass es den Feind tötet.“ (Quelle uneindeutig, vermutlich Nelson Mandela).
Eine alternative Herangehensweise wäre, unser Gegenüber direkt auf sein Verhalten anzusprechen, statt stillen Groll zu hegen. Auch uns selbst kann es helfen, schwierige Menschen als Spiegel zu betrachten, die uns zeigen, wo wir uns vielleicht selbst noch in einem Mangelzustand befinden. Denn ein Mensch, der in sich glücklich und erfüllt ist, lässt sich weniger durch Negativität beeinflussen und hat keine Zeit für solche Energien.
In diesem Sinne: Mögest du Leichtigkeit und Freiheit im Umgang mit belastenden Emotionen finden und offen bleiben für einen positiven Austausch mit dir selbst und anderen.
Herzliche Grüße auf Kurs
Tanja
Tanja Schillmaier ist Autorin und systemische Coachin mit einer Leidenschaft für hilfreiche psychologische Methoden, die sie in ihren Büchern mit tiefen persönlichen Einsichten kombiniert. Sie unterstützt ihre Leser darin, Herausforderungen des Alltags zu meistern, indem sie komplexe Themen auf verständliche Weise vermittelt und Werkzeuge zur Selbstreflexion bietet. Mit ihrer eigenen wachsenden Powerquickie-Buchreihe und weiteren Ratgebern, wie dem Buch ‚Zuckerteufel – Glücklich leben trotz ADHS‘, schafft sie inspirierende Ressourcen für Menschen, die Probleme zu bewältigen haben und nach mehr Leichtigkeit und Balance suchen.